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Matinee des Förderkreises

Die Neujahrsmatinee, die der Stader Förderkreis im STADEUM zur Förderung von Kunst und Kultur e.V. zum Jahresauftakt veranstaltet, ist längst kein Geheimtipp für Musikliebhaber*innen mehr. Da sich der Verein die Förderung junger...

Musikalischer Jahresauftakt im STADEUM-Foyer

Die Neujahrsmatinee, die der Stader Förderkreis im STADEUM zur Förderung von Kunst und Kultur e.V. zum Jahresauftakt veranstaltet, ist längst kein Geheimtipp für Musikliebhaber*innen mehr.

Yojo ChristenDa sich der Verein die Förderung junger Nachwuchskünstler*innen auf die Fahnen geschrieben hat, gibt es alljährlich aufstrebende Talente mit außergewöhnlichen Programmen in der besonderen Atmosphäre des STADEUM zu erleben. In diesem Jahr wird der Pianist Yojo Christen zum bereits zweiten Mal auf der Matinee auftreten. Vor zehn Jahren hat er das Steinway-Klavier öffentlich eingeweiht, zum 20. Jubiläum des Förderkreises verzaubert Yojo Christen das Publikum nun erneut.

Die Liebesgeschichte zwischen dem Pianisten und der Musik hat früh begonnen, denn sobald Yojo laufen konnte, fühlte er sich zu dem faszinierenden schwarzen Flügel im Wohnzimmer seiner Familie hingezogen. Dass dem jungen Künstler aus dem Altmühltal die Musik im Blut liegt, lässt sich schnell erkennen, wenn man seine Geschichte etwas genauer betrachtet.

Yojo wurde schon früh von seinem Stiefvater, dem erfolgreichen Konzertpianisten und Komponisten Franz Hummel unterrichtet. Hummel war in seiner Jugend selbst Student des berühmten Mozarteum-Klavierprofessors Hans Ehlers, der wiederum durch sein Studium bei Moriz Rosenthal ein Enkelschüler von Franz Liszt war und größten Wert darauflegte, seinen Studenten alle Geheimnisse und Spieltechniken Listzts zu vermitteln. Ehlers hatte einen minutiös ausgeklügelten Übungsplan, dessen Ziel es war Virtuosität, Anschlag und Feinnervigkeit an seine Schüler weiterzugeben. Dafür war er international geschätzt.

Im Alter von nur drei Jahren wurde Yojo nach diesen Regeln unterrichtet. Als Sechsjähriger konnte er so bereits eine Reihe von Klaviersonaten auswendig und mit sieben Jahren gab er seine ersten Konzerte. Doch Stücke nur nachzuspielen, reichte dem jungen Talent nicht aus und so begann er mit überraschendem Feingefühl und Verständnis für musikalische Strukturen eigene Werke zu komponieren.

Seinen ersten großen Erfolg feierte Yojo, als er mit 14 Jahren vom damaligen japanischen Botschafter Isamu Kurosaki, der ihn in einem Füssener Hotel spielen hörte, zu einer Tournee durch sieben japanische Städte eingeladen wurde. Zu dieser Zeit hatte ihn die GEMA bereits als jüngsten Komponisten aufgenommen. Auch die erste Auszeichnung ließ nicht lange auf sich warten: Beim internationalen "Diabelli-Kompositionswettbewerb" in München gewann Yojo den zweiten Preis der Jury, sowie auch den Publikumspreis und war als Siebzehnjähriger wiederum der jüngste Teilnehmer unter 126 internationalen Komponisten, alle im Alter zwischen 25 und 74 Jahren.

Aus seinem preisgekrönten Klavierwerk "IRINI" komponierte er schließlich den letzten Satz zu Franz Hummels zweitem Klavierkonzert „Krieg und Frieden“, welches er unter der Leitung von Tetsuro Ban mit den Regensburger Philharmonikern äußerst erfolgreich uraufführte.

Mit Mitte Zwanzig weist Yojo Christen bereits eine bemerkenswerte Karriere mit vier veröffentlichten und begeistert besprochenen CDs und zahlreichen Konzerten in Städten wie Paris, Rom, Wien, Bordeaux, Osaka und Kobe vor. Er folgte Einladungen zu bedeutenden Festivals wie dem Beethovenfest Bonn, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, Wörthersee Classics Festival ebenso wie zu renommierten Orchestern wie der Meininger Hofkapelle, Georgischen Kammerorchester Ingolstadt, den Regensburger Philharmonikern und dem Daimler-Orchester München. Die Süddeutsche Zeitung bezeichnete ihn als „Frühstarter“, die Zeitschrift Der Spiegel verlieh ihm den Titel „Feuerwerker“. "Atemberaubender Pianist mit 17" titelte die Allgäuer Zeitung, "Ein Tastenzauberer" die Schwäbische und "Ein Talent mit grenzenlosem Potenzial" die Passauer Neue Presse. Seine Veröffentlichungen werden regelmäßig in wichtigen Fachzeitschriften wie "FONO-Forum", "PianoNews", "PIANIST", "Crescendo" und weiteren besprochen.

Er selbst beschreibt sein Klavierspiel mit den Worten leidenschaftlich und intensiv. Am wichtigsten aber sei ihm der verborgene tiefere Inhalt der Musik; vor allem die unbezähmbare, geniale innere Leidenschaft bei Beethoven, den er besonders verehrt.

Während des Corona-Lockdowns 2021 hat Yojo, von einem Film-Team um Regisseur Michel Morales begleitet, sein neues Album im Münchner Herkulessaal mit Beethovens monumentaler „Hammerklaviersonate“ sowie Franz Liszts h-Moll Sonate eingespielt. Die Aufnahmen wurden im März 2022 bei dem Streaming-Portal MyFidelio des ORF erstveröffentlicht und erscheinen im November 2023 bei EuroArts/Warner.

Yojos fünfte CD „Vivum“ mit Werken von Franz Schubert, George Gershwin und Franz Hummel ist am 26.05.2023 ebenfalls beim Label EuroArts/Warner erschienen.

Um Anmeldung unter pohl@stadeum.de wird gebeten. 

Der Eintritt zu der Veranstaltung ist kostenfrei, der Verein freut sich aber über Spenden für die Jugendförderung.

Veranstalter
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